Preussische Viecherei

Galerie Kunstkontor zeigt Plastiken und Zeichnungen von Carl Constantin Weber

Märkische Allgemeine 13.03.2013

Mit neuen Plastiken und Zeichnungen von Carl Constantin Weber eröffnet die Galerie Kunstkontor am Jungfernsee am Sonntag ihre neue Ausstellungssaison. Unter den jüngeren deutschen Bildhauern nimmt der 1966 in Wolfsburg geborene und seit 2001 in Potsdam lebende Carl Constantin Weber sowohl in stilistischer, als auch in handwerklicher Sicht eine Sonderstellung ein. Vor seinem Abschluss des Studiums an der Hochschule der Künste mit dem Bildhauerdiplom hat er zwei traditionelle bildnerische Handwerke erlernt: das des Ziseleurs und Bronzegießers und das des Steinbildhauers. Seine Kenntnisse im Bronzeguss und im Wachsausschmelzverfahren ermöglichen es ihm, nicht nur alle Werke eigenhändig zu gießen, sondern auch die Arbeit der Bronzegießer nach seiner eigenen bildnerischen Konzeption zu beeinflussen.

Im Jahr 2000 wurde Weber als Professor für die Grundlagen der Gestaltung und Zeichnen an die Hochschule Magdeburg in den Studiengang Architektur berufen, 2006 wechselte er an die Hochschule Anhalt/Dessau. Der inzwischen international erfolgreiche Künstler verdankt seine Bekanntheit in Fachkreisen seinen erfolgreichen Wettbewerbsentwürfen und der Anerkennung seiner Arbeiten im öffentlichen Raum beim kunstverständigen Publikum.

Seine bildnerische Vitalität, die Dynamik seiner Figuren und die sowohl dem Alltag als auch der Historie entlehnten Motive lassen sein Werk absolut singulär wirken. Weber geht es nicht darum, vermeintlich Neues zu entdecken, Vielmehr geht es ihm darum, das von ihm persönlich erkannte, seinen Blick auf Mensch und Kreatur und die historischen Ereignisse mit den klassischen Mitteln des Bildwerkers zu realisieren. Als Tierplastiker widmet er sich einem sterbenden Genre und führt ihm frisches Blut zu.

In der Ausstellung „Preußische Viecherei“ stellt Weber neue Arbeiten der letzten Jahre vor. Die Skulpturenreihe der Italienischen Windspiele ist im Zusammenhang mit dem Friedrich-Jahr 2012 entstanden. Diese Lieblingstiere des Preußenkönigs sind ebenso aus dem Stadtbild verschwunden, wie die klassische Bronzeskulptur auf öffentlichen Plätzen.

 

Erschienen am 13.03.2013

Von er