16. März - 23. März 2025

Oda Walendy.

in der Galerie KUNST-KONTOR

Couture

Oda Walendy, die Erfinderin der modernen deutschen Seidenmalerei, präsentiert Teile ihrer Seidenkollektionen, die sie viele Jahre in der berühmten Köh – Galerie in Düsseldorf vertrieben hat.

Alle Kleider dieser Kollektion bestehen aus hochwertigen, handdesignten Seidenstoffen und sind damit Unikate. Der Erlös aus dem Verkauf dieser ausgewählten Teile kommt dem Carillion (Glockenspiel) der Potsdamer Garnisionkirche zugute.

An zwei Nachmittagen im März laden wir dazu alle ein, die Kunst auch am eigenen Leibe tragen wollen und auch noch GUTES dabei für Potsdam tun wollen

zu Cremant, Kaffee und Petit Fours am

  • ›› SONNTAG, den 16. März von 15 – 18 Uhr
  • ›› SONNTAG, den 23. März von 15 – 18 Uhr

Oda Walendy wird über die Entwicklung der Seidenmalerei und Ihr Leben als Künstlerin, Geschäftsfrau, ihre Liebe zur Preußischen Kultur und Nachfahrin, einer Mönchengaldbacher Textilfabrikanten- Familie erzählen.

  • ›› am MITTWOCH, den 19. März um 19 Uhr

Die Galerie ist innerhalb der Woche
von Mittwoch bis Samstag von 15 – 19 Uhr geöffnet.

Zur Biografie von Oda Walendy

Oda Walendy ist die Pionierin der modernen Seidenmalerei. Geboren 1942 in Berlin, stammt sie mütterlicherseits aus einer bedeutenden Möchengladbacher Textilfabrikanten–Familie, der Familie Brandts. Sehr früh regte sich der eigene kreative Sinn und es stand schon seit Kindertagen fest, dass Sie Malerin werden wollte. Dennoch bedurfte es nach dem Studium der freien Malerei bei Jo Strahn in Düsseldorf (1904-1997) einiger notwendiger Umwege und Zwischenstationen, um zu ihrem eigentlichen Sujet und Thema zu finden.

Ein Studium als Diplom-Designerin schloss Oda Walendy 1967 an der TextiliIngenieurschule Krefeld ab und es folgten einige Jahre Arbeit als Designerin in der Krefelder

Textilindustrie. In Krefeld, der einstigen Stadt des Samtes und der Seide, entdeckte sie die eigene Faszination für die Seide. Bei der Ausbildung an der Textilingenieurschule ergab sich die Möglichkeit mit den von den Textilchemikern entwickelten Farbproben u.a. für Seide zu experimentieren. Dabei stellte Oda Walendy fest, dass sie Neuland betrat. Es gab weder Lehrbücher, noch Vorgaben, noch Vorbilder. Seidenmalerei gab es historisch gesehen zwar in China, aber das war eine völlig andere Technik. Die Technik, die Oda Walendy von nun an anwendete, war eher mit der Aquarellmalerei zu vergleichen. Die Farbe verbindet sich mit der Textur des Seidengewebes.

Ab 1977 machte sie sich als freie Künstlerin und Textilgestalterin selbstständig. Ein Auftritt in Robert Lembkes populärer Fernsehshow „Was bin ich?“ im Jahr 1982, brachte den beruflichen Durchbruch.

Mit der sich etwa zeitgleich entwickelnden industriellen Herstellung der Farben für die Seidenmalerei gab es einen regelrechten Hype, der jedoch auch viel Fragwürdiges und Kitsch hervorbrachte und der Seidenmalerei das spätere Image der „Hausfrauenkunst“ verpasste. Davon hat sich Oda Walendy immer distanziert. Ihre Beschäftigung mit Philosophie und Zen-Buddhismus, grundlegendes künstlerisches Können und das Selbstverständnis als Malerin, aber auch fundierte technische Versiertheit wurden Grundlage ihres personalen und unverwechselbaren Stiles. Ab 1977 realisierte Oda Walendy eine große Anzahl von Ausstellungen und Projekten im In-und Ausland. Zu wichtigen Stationen gehörten Südafrika, USA, England, Japan, aber auch die Niederlande, Österreich und die Schweiz. Ein besonderer Höhepunkt ihres Erfolges bedeutete eine große Einzelausstellung ihrer Seidenkunst im berühmten Londoner Kaufhaus „Harrod‘s“ im Jahr 1985.

Weitere wichtige künstlerische Höhepunkte waren im Helmhaus in Zürich, im Wappensaal von Schloss Mainau, auf dem Bundeskanzlerfest von Helmut Schmidt 1982, im Presseclub Bonn, Malen „live“ für die Botschaftergattinen in der Villa Hammerschmidt des Bundespräsidenten R. von Weizsäcker und im Brenners Parkhotel in Baden-Baden im Rahmen des Olympischen Kongresses 1982. Willi Daume verschenkte an die Gattinen der Kongressteilnehmer gemalte Seidentücher mit Monogram von Oda Walendy.
Von 1999–2006 betrieb Oda Walendy eine eigene Boutique für ihre unikaten Seidenkleider und Bilder in der Kö-Galerie in Düsseldorf.

Oda Walendy ist durch ihren ostpreußischen Vater der berlinisch-preußischen Kultur und Geschichte eng verbunden. Seit ihrer frühen Jugend - erzählt die Künstlerin - hat sie „einen Koffer in Berlin“ stehen. In den preußischen Tugenden sah und sieht sie bis heute die Grundlage nicht nur des wirtschaftlichen Erfolges einer Gesellschaft durch soziale Normen, die eine Gesellschaft auch zusammenhalten: Fleiß, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Redlichkeit, Disziplin u.a.m. Sie sieht darin auch die Vorraussetzung für eine künstlerischen Karriere, wie sie sie als aufgeklärte und emanzipierte Frau in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt hat.


Friederike Sehmsdorf im März 2025